Sportverletzungen

Schnelle Hilfe bei Prellungen und Zerrungen

Schnell ist es passiert: Sie knicken um, und schon haben Sie sich eine Zerrung oder Prellung zugezogen. Bagatellverletzungen nennt man diese kleinen Blessuren, die Ihnen im Alltag passieren können, häufig aber auch beim Sport auftreten. Meist müssen sie nicht ärztlich behandelt werden. Ich zeige Ihnen, wie Sie sich mit Hausmitteln und Homöopathie selbst helfen können.

Wenn Sie sich eine Zerrung oder Prellung zugezogen haben, sind Sofortmaßnahmen wichtig, um die Schmerzen und die Schwellung so gering wie möglich zu halten. Sie sollten die betroffene Stelle so schnell es geht kühlen, mindestens eine halbe Stunde lang.

Eissprays sind dafür nicht geeignet. Greifen Sie zu Kühlpacks oder Kühlakkus. Schlagen Sie diese aber auf jeden Fall in ein Tuch ein. Damit vermeiden Sie Kälteschäden auf Ihrer Haut. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Es tritt weniger Blut aus den verletzten Gefäßen aus, die Schmerzen lassen nach, auch die Schwellung klingt ab. So kommt es zu einer schnelleren Heilung.

Wenn es möglich ist, sollten Sie den verletzten Körperteil hochlagern. So verringern Sie den Blutfluss hin zur Verletzung. Auch das grenzt die Schwellung ein und beschleunigt die Heilung.

Diese Hausmittel lindern Ihre kleinen Verletzungen

Es gibt althergebrachte Mittel, die Ihnen helfen, Ihre Zerrungen und Prellungen selbst zu versorgen.

  • Arnika-Umschlag. Tränken Sie bei Prellungen ein sauberes Baumwolltuch mit Arnikatinktur, die Sie in der Apotheke erhalten. Legen Sie das Tuch auf die betroffene Stelle und wickeln Sie ein Wolltuch als Umschlagtuch darüber. Lassen Sie den Umschlag mindestens eine halbe Stunde aufliegen.
  • Kartoffelauflage. Sie hilft vor allem, wenn ältere Prellungen immer noch Schmerzen verursachen. Kochen Sie dazu ein Kilogramm Kartoffeln, bis sie weich sind. Zerdrücken Sie die ungeschälten Kartoffeln grob mit einer Gabel. Geben Sie die Masse in ein Leinensäckchen. Legen Sie das Säckchen so heiß wie möglich auf die betroffene Stelle. Wickeln Sie eine elastische Binde herum, damit das Säckchen nicht verrutschen kann. Lassen Sie den Verband zwölf Stunden auf der Prellung liegen.
  • Quarkumschlag. Bei Blutergüssen und Prellungen geben Sie ein Paket (250 g) Magerquark auf die betroffene Stelle. Wickeln Sie dann ein sauberes Baumwolltuch, zum Beispiel ein Geschirrtuch, herum. Wenn der Quark warm wird und zu bröckeln anfängt, sollten Sie den Verband erneuern.
  • Beinwell-Umschlag. Kaufen Sie bei Zerrungen 100 Gramm Beinwellwurzeln in der Apotheke. Diese lassen Sie in einem Liter Wasser zehn Minuten lang kochen. Seihen Sie danach ab und machen Sie einen warmen Umschlag. Lassen Sie ihn auf der betroffenen Stelle liegen, bis er abgekühlt ist.
  • Petersilienauflage. Sie ist besonders hilfreich bei Verstauchungen. Hacken Sie einen Bund Petersilie und mischen Sie das Kraut unter ein steif geschlagenes Eiweiß. Streichen Sie die Masse auf ein Tuch und legen Sie sie auf die Verstauchung. Die Auflage sollte rund zwei Stunden liegen bleiben.
  • Ringelblumenauflage. Sie können bei Zerrungen fertige Ringelblumensalbe in der Apotheke kaufen. Noch wirksamer ist aber eine selbst gemachte Ringelblumenpaste. Dazu geben Sie 20 Gramm Ringelblumenblätter aus der Apotheke in 200 ml Oliven- oder Jojobaöl. Lassen Sie die Mischung an einem warmen Ort zwölf Stunden lang ziehen. Dann abseihen. Schmelzen Sie 5 Gramm Bienenwachs und 5 Gramm Kakaobutter im Wasserbad und rühren Sie beides unter das Öl. Damit reiben Sie mehrmals am Tag die betroffene Stelle ein.
  • Rosskastaniensalbe. Sie unterstützt den Heilungsprozess von Prellungen und Zerrungen, aber auch von Muskelverletzungen. Dazu erwärmen Sie 15 Gramm Lanolin, 4 Gramm Bienenwachs (beides aus der Apotheke) und 30 ml Olivenöl im Wasserbad. Geben Sie 30 ml Rosskastanientinktur, ebenfalls aus der Apotheke, und 20 Tropfen Wacholderöl hinzu. Gießen Sie die Mischung in eine alte Cremedose und lassen Sie sie erkalten. Bestreichen Sie Ihre Verletzung mehrmals täglich damit.

Helfen Sie sich selbst – mit Homöopathie

Gerade bei Sportverletzungen können Sie sich selbst mit Homöopathie sehr gut helfen. Welches Mittel Sie wählen, hängt von den Begleiterscheinungen Ihrer Verletzungen ab.

  • Bellis perennis. Für Frauen, bei denen, zum Beispiel durch einen Ball, eine Prellung der Brust entstanden ist.
  • Ruta graveolens. Bei Muskelverletzungen und Blutergüssen am Knochen.
  • Bryonia. Bei stechenden, reißenden Schmerzen. Beschwerden bessern sich bei Ruhe und verschlimmern sich bei Bewegung.
  • Arnika. Bei Unfall- und Sportverletzungen, wenn sich ein Bluterguss bildet. Ruhe verbessert, Bewegung verschlimmert die Schmerzen. Auch bei schmerzhaften Schwellungen.
  • Rhus toxicodendron. Schmerzen treten nach Ruhe und nach erster Bewegung auf. Weitere Bewegung lindert die Schmerzen.

Bei der Dosierung der Homöopathika müssen Sie sich nach der Packungsbeilage richten. Sie erhalten die Mittel in einer homöopathischen Apotheke. Diese tragen meist ein grünes Kreuz auf dem Firmenschild.

Wann müssen Sie unbedingt zum Arzt?

Meist können Sie diese Bagatellverletzungen selbst einschätzen – und behandeln. Allerdings gibt es Fälle, in denen es nicht so einfach ist zu erkennen, ob Sie sich leicht verletzt haben oder ob zum Beispiel doch ein Bänderanriss vorliegt. Leiden Sie unter starken Schmerzen oder lassen Ihre Schmerzen auch nach drei bis fünf Tagen nicht nach, sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen. Er kann mittels Ultraschall erkennen, ob es sich um eine einfache Muskelzerrung handelt oder ob auch Einblutungen in den Muskel bzw. ein Muskelriss vorliegen. Auch Gelenkverletzungen und sogar Bänderrisse kann er häufig anhand eines Ultraschalls erkennen, wenn die Bänder und Gelenke betroffen sind, die eher oberflächlich liegen.

Mit großen Blutergüssen müssen Sie zum Arzt

Wenn sich an Ihrer Verletzung ein besonders großer Bluterguss bildet, sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt aufsuchen. Dieser muss dann entscheiden, ob eine so genannte Punktion sinnvoll ist. Hierbei wird mit einer Nadel in den Blut­erguss gestochen, damit er auslaufen und sich dann zurückbilden kann. Dieses Verfahren bietet sich vor allem bei Blutergüssen an, die in Gelenken oder Muskeln entstehen.

Ein Bluterguss kann sich auch im Gelenk verfestigen. In einem solchen Fall brauchen Sie ebenfalls ärztliche Hilfe, um ihn aufzulösen. Es kann sein, dass der Bluterguss mit einem kleinen Schnitt entfernt wird. Ihr Arzt kann aber auch einen so genannten Plasminogenaktivator in den Bluterguss spritzen. Das ist ein Verflüssigungsmittel. Nach 24 Stunden kann der Bluterguss dann mittels einer Punktion abgesaugt werden.

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